Antwort: Die Coglet-Technologie beschreibt die Kunst, Sachverhalte anders zu denken, als wir dies als Menschen auf Grund unserer Erziehung und Ausbildung gewohnt sind. Das Ziel besteht darin, durch zusätzliche Wahrnehmungsperspektiven Situationen neuartig zu erfassen. Vielfach erscheinen Betrachtungen dabei nicht logisch oder gar paradox. Doch ein Paradoxon offenbart typischerweise vielfach eine tiefere Wahrheit. Die Coglet-Technologie repräsentiert eine Plattform von Denkstrategien und Denktaktiken, die der Anwender mit Hilfe entsprechender Computersysteme umsetzen kann. Sie ist kein einheitliches Gebilde wie z.B. die grammatikalischen Regeln einer Sprache oder die Syntax einer Programmiersprache. Sie beschreibt Methoden und Verfahren des Denkens, mit deren Hilfe es gelingt, komplexe Sachverhalte anders wahrzunehmen als man dies nach den herkömmlichen Verfahren und Methoden tut.
Neben dieser cognitiven Dimension besitzt die Coglet-Technologie auch eine technische Seite. Diese beschäftigt sich mit der Umsetzung der cognitiven Verfahren und Methoden in entsprechende Algorithmen, quasi die Algorithmisierung der Denkstrategien und Denktaktiken. Dabei ist es unerheblich, auf welcher Plattform entsprechende Systeme entwickelt werden. Entscheidend sind die resultierenden Softwarearchitekturen, die in ihrer Struktur und ihrer Funktion definierten Vorgaben folgen und sich von den heutigen Architekturen grundlegend unterscheiden. Cognitive und technische Implikation der Coglet-Technologie ergänzen einander und bilden eine Einheit.
Die so entstehenden Computerprogramme tragen die Bezeichnung Coglets. Sie wirken als systemische Wahrnehmungsverstärker, realisieren in eigenständiger cognitiver Leistung neue Einsichten und neues Wissen, und induzieren beim Anwender entsprechende cognitive Wirkungen. Der Anwender wird dank der Coglets in die Lage versetzt, Sachverhalte anders wahrzunehmen, um auf dieser Grundlage zu besseren Entscheidungen zu gelangen. Coglets bilden in diesem Sinne eine cognitive Plattform und bereiten entsprechende Schlussfolgerungen und Ergebnisse vor.
Das Ziel besteht in der cognitiven Interaktion zwischen Coglet und Mensch, der sich mit Hilfe des Systems zu neuen Erkenntnisebenen emporarbeitet und die durch das Coglet entwickelten optimierenden Strategieempfehlungen letztlich operativ auszulöst. Damit ist klar: Die Coglet-Technologie ist nicht nur der Teil der Wahrnehmung und der Interpretation, sondern besitzt auch eine steuernd-optimierende Komponente, indem nicht, wie in heutigen Systemen noch allgemein üblich, immer die gleichen Wege eingeschlagen und gleichen Prozesse umgesetzt werden, sondern wo sich die Coglets die jeweils günstigsten und wirksamsten Lösungsstrategien in cognitiver Eigenleistung entwickeln.
Antwort: Die Antizipation beschreibt in der Coglet-Technologie den Blick in die Zukunft. In Ergänzung zur mathematisch-statistischen Prognose, die sich aus der Vergangenheit in die Zukunft bewegt, orientiert sich die Antizipation an den in der Zukunft zu erreichenden Endzielen und steuert von dort aus rückwärtsorientiert in die Gegenwart. Die Richtung des Denkens ist somit umgekehrt zu derjenigen, wie sie im Rahmen herkömmlicher Prognoseverfahren praktiziert wird. Das Denken erfolgt in Coglets nicht als Resultat der Vergangenheit, sondern strikt bedarfsorientiert gemäß der zu erreichenden Ziele, was eine sehr wirkungsvolle und valide Grundlage zur Steuerung von Prozessen darstellt. Die Antizipation trägt dem Umstand Rechnung, dass das Gehirn selbst keineswegs mathematisch prognostizierend funktioniert, zumal prognostische Verfahren für die Umsetzung in operative Strategien vielfach nicht valide genug sind. Oder wie es Karl Valentin formuliert: "Prognosen sind schwierig, v.a. wenn sie die Zukunft betreffen".
Die Antizipation legt ihren Schwerpunkt in die Maximierung der unterschiedlichen Wahrnehmungspolaritäten und weniger auf die mathematisch korrekte Berücksichtigung von Details. Aufgabenstellungen nicht adäquat zu lösen ist häufig nicht bedingt durch einen Fehler des Denkens, sondern durch mangelhafte Wahrnehmung des Kontextes. Oder anders formuliert: Wenn es gelingt, mit Hilfe der Coglet-Technologie Wahrnehmungen systemisch innerhalb ihres Kontextes und der damit verbundenen Zusammenhänge zu steigern, ergibt sich die Problemlösung in der Regel schon von selbst. Mit der Antizipation erreichen Coglets eine Vorausschau in die Zukunft, die wesentlich genauer an der Realität liegt. Wenn auf diese Weise eine 80%-ige Validität in der Vorhersage realisierbar ist, reicht dies aus, um entsprechend optimiert steuern zu können. Denn was im Rahmen dieser Unschärfe noch fehlt, wird durch rückwärtsgerichtete Regelkreissteuerung fortlaufend durch die Systeme ausgeglichen.
Antwort: Der Mensch nimmt nur das wahr, auf was er konzentriert ist. Phänomene, die außerhalb des Wahrnehmungsfokus liegen, werden nicht beachtet, selbst wenn sie sich geradezu aufdrängen. An dieser Stelle setzen Coglets als systemische Wahrnehmungsverstärker an: Sie erkennen Veränderungen nicht nur der zu analysierenden Ergebnisse, sondern insbesondere auch im Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen den zu untersuchenden Einzelphänomenen, in ihrem jeweiligen Kontext und über die Dimension der Zeit. Erst wenn man die Vielfalt der Wechselwirkungen vollständig erfasst, ist man in der Lage, das Verhalten eines Systems adäquat nachzuvollziehen und auch für die Zukunft ausreichend valide zu prognostizieren. Die systemische Wahrnehmung hat dabei nichts mit der systematischen Aufarbeitung von Daten zu tun, wie das vielfach mißverständlicherweise formuliert wird. Systemisches Denken ist das Denken in Wechselwirkungen und darf keinesfalls mit systematischem Analysieren im Sinne des Reduktionismus verwechselt werden.
Folgendes Beispiel soll die Bedeutung der systemischen Wahrnehmungsverstärkung und von Wechselwirkungen beleuchten: Ein Unternehmen verkauft Rohware der Textilindustrie an verschiedene Kunden. Es handelt sich um wiederkehrende Geschäftskontakte mit einigermaßen gleichbleibenden Kundenstrukturen. Nun geschieht es, dass ein Kunde über Monate hinweg seinen Umsatz im Vergleich zur Vergangenheit deutlich steigert, was vom Unternehmen im folgenden unterschiedlich bewertet werden kann:
1. Die Umsatzsteigerung ist eine erfreuliche Entwicklung und deutet darauf hin, dass der Kunde mehr Geschäfte macht als bisher.
2. Die Umsatzsteigerung ist ein Indiz für eine latente Insolvenzgefährung des Kunden und somit auch des verkaufenden Unternehmens. Denn bei genauer Betrachtung des Kundenverhaltens fällt auf, dass der Kunde seine Rechnungen immer schleppender bezahlt, Forderungsbestände aufbaut, Änderungen seiner aus der Vergangenheit bekannten Zahlungsgewohnheiten aufweist, z.B. mehrfach die Kontoverbindungen wechselt. All das deutet darauf hin, dass der Kunde bei anderen Lieferanten keinen Kredit mehr erhält und entsprechend auf das aktuelle Unternehmen ausweichen muss, um überhaupt noch Rohware einkaufen zu können.
Was im ersten Moment als erfreuliche Entwicklung im Sinne eines gesteigerten Umsatzes erscheint, erweist sich bei genauerer Analyse als Gefahr für das Unternehmen. Würde man nach herkömmlicher Controlling-Manier Datenbestände analysieren und reporten, müsste der Anwender explizit die richtigen Fragen stellen, um die Antworten zu erhalten, die ihm in Form der sich veränderten Verhältnisse bereits vorliegen, wo er aber vielfach auf Grund der komplexen Verflechtungen die entsprechend richtigen Fragen nicht zu stellen vermag. Denn es ist weniger eine Frage des richtigen Denkens als vielmehr eine Frage der richtigen Wahrnehmung, um auf das zugrundliegende Problem zu stoßen.
Interessant ist dabei, dass das Erkennen von systemischen Veränderungen rückwärtsgerichtet abläuft. Das Coglet nimmt zwar Veränderungen von Umsätzen, Zahlungsgewohnheiten, Forderungsbeständen etc. wahr, reagiert aber erst dann, wenn die Kombination aus verschiedenen Faktoren und Wechselwirkungen sich zu einer prekären Situation zu entwickeln droht, z.B. in Form eines sich abzeichnenden Liquiditätsdefizits des Unternehmens. Ausgehend von dem Engpaß untersucht das Coglet rückwärtsgerichtet die relevanten Faktoren, die zu dieser Engpaßsituation führen und erkennt auf diese Weise die gesamte Verquickung von relevanten Einflüssen über die Zeitachse hinweg. Das Coglet erkennt also nicht nur Einzelphänomene, sondern rekonstruiert in diesem Sinne das komplexe Gesamtszenario im jeweiligen Kontext.
Coglets können somit dieses Wahrnehmungsproblem lösen: Coglets „denken“ von vornherein in Wechselwirkungen, beziehen alle Betrachtungsperspektiven mit ein und erkennen Zusammenhänge, die sich nach herkömmlicher reduktionistisch-analytischer Vorgehensweise, wenn überhaupt, nur per Zufall offenbaren. Der Zusammenhang aus sich aufbauenden Forderungsbeständen, schleppenderem Zahlungsverhalten und wechselnden Bankkontenverbindungen entlarvt den Kunden als Gefahrenquelle für das Unternehmen auf Grund drohender Illiquidität. Als systemische Wahrnehmungsverstärker weisen Coglets den Anwender proaktiv auf schleichende Veränderungen und auf drohende Gefahren hin, kommunizieren die Inhalte in Klartext und bieten darüberhinaus entsprechende Lösungsmöglichkeiten.
Kommunikation zwischen Mensch und Maschine bzw. zwischen Maschine und Mensch ist in der Coglet-Technologie von entscheidender Bedeutung. Coglets sind wirkungsbasierte Systeme. Um beim Anwender eine cognitive Wirkung auszulösen, muß eine geeignete Interaktionsebene verwendet werden, die es erlaubt, Multipolaritäten, Paradoxons und Quantensprünge der Wahrnehmung für den Anwender erlebbar zu machen. Coglets verwenden hierzu die natürlichsprachliche Kommunikation, die Technologie zur Erzeugung von natürlichsprachlichen Formulierungen ist Inhalt des internationalen Softwarepatents, das Softmark seit 2001 in den USA hält.